Latin Jazz Festival in Mallorcas Hauptstadt

Das große Vater-Sohn-Gespann Bebo und Chucho Valdés kommt am 25. Oktober diesen Jahres nach Mallorca. Dort präsentieren die Zwei, die zu den bekanntesten kubanischen Jazz-Musikern gehören und schon mehrere Grammys erhalten haben, ihr neues Album ‚Juntos para siempre‘ (‚für immer vereint‘) beim ‚Jazz Voyeur Festival‘ .

Wen auch heute beide sehr erfolgreiche Jazz-Musiker sind, so verlief ihr Leben dennoch enorm verschieden. Während Chuchos Karriere steil nach oben verlief, musste der heute 90-jährige Vater Bebo größere Umwege in Kauf nehmen, um an sein Ziel zu gelangen. Bereits im Alter von sieben Jahren begann er Klavier zu spielen. Später studierte er klassische Musik in Havanna, kam mit dem Rhythmus der Straße, der Rumba, sowie dem Jazz in Berührung. Es dauerte nicht lang bis er seinen ganz eigenen Stil aus amerikanischen Jazz, kubanischen Melodien und afrikanischen Rhythmen kreiert hatte und bald darauf war er der Star des Hausorchsters des weithin berühmten Tropicana Nightclubs bis mit der Revolution 1959, als sämtliche Kasinos und Nachtclubs geschlossen wurden, ruckartig Schluss war. Damals beschloss er, von seiner Mexiko-Torunee 1960 nicht mehr zurückzukehren. Solange Fidel Castro im Land sei, wollte er im Exil bleiben. Seine Frau und seine fünf Kinder, unter denen auch Chucho war, ließ er zurück.

Sein musikalischer Neustart gelang dann in Deutschland. Die CD ‚Bebo Rides Again‘ schlug ein wie ein Blitz. Von da an ging es für Bebo bergauf. Im Jahre 2000 erhielt er seinen ersten Grammy für den Domukentarstreifen ‚Calle 54‘ und 2002 seinen 2. Oskar für das Album ‚Lágrimas negras‘.

Voller Respekt schaut Chucho heute auf die Leistungen seines Vaters, den er selbst als seinen Lehrer bezeichnet. Er war es, der Chucho mit drei Jahren das Klavierspielen beibrachte. Unter der Leitung seines Vaters begann er auch als Jugendlicher seine Laufbahn im Orchester Sabor de Cuba.

Doch zu verstecken braucht auch Chucho sich nicht. Hinsichtlich der Anzahl der Grammys hat Chucho seinen Vater bereits überholt. Er zählt heute ebenfalls zu den international berühmten und äußerst erfolgreichen Pianisten. Trotz Treue gegenüber seinem Heimatland und dessen Regime stehen ihm sämtliche Türen offen, sogar beim Erzfeind des kubanischen Regimes, der USA. Für Vater und Sohn ist das Verhältnis durch die unterschiedliche politische Einstellung kein Thema. Sie konzentrieren sich auf das was sie am besten können, das Musik machen.

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